11.02.2011

Raumordnung: Tirol prescht vor bei Widmungsabgabe

Während hierzulande die massiven Einsprüche zur Raumordnungsnovelle einen erneuten Nachdenkprozess in der Landesregierung ausgelöst haben, ist die Entscheidung für eine Widmungsabgabe im Tirol schon gefallen. Selbige nennt sich im Tiroler Amtsdeutsch "Verkehrserschließungsabgabe", und dient vornehmlich der Verringerung von Grundstücksspekulationen. Ein weiteres Ziel, das man damit erreichen will, ist der Kampf gegen die Baulandhortung, was im bergigen Tirol naturgegeben eine große Bedeutung hat. LH Platter möchte damit "Bewegung in den Baulandmarkt" bekommen.

Im Sinne unserer Bemühungen um höhere Bewertung des Gemeinwohles hilft diese Tiroler Entscheidung vielleicht, das Land Vorarlberg zu einem Umdenken zu bewegen. Der dazu geplante Termin mit Landesrat Rüdisser wurde zwar noch mal verschoben, aber wir werden sicher "rechtzeitig" unsere Position noch einmal verdeutlichen können (März).

01.02.2011

VZI sorgt sich um den Ruf der Architekturausbildung

Heute gefunden im Standard:

"Der Verband der Ziviltechniker- und Ingenieurbetriebe (VZI) ortet einen "Verfall der Reputation heimischer Ausbildungsstätten für technische Berufe." Derzeit sei die Ausbildung besser, als ihr derzeit verbreiteter Ruf, heißt es in einer Aussendung. "Wir fordern die Politik auf, diesen extrem schädlichen Verfall der Reputation unserer Ausbildungsstätten und der Lehrenden rasch zu stoppen, um weitere wirtschaftliche Schäden für unser Land zu vermeiden", sagte Wilhelm Reismann, Präsident des VZI."

Das Thesenpapier dazu als Download.

Wieso ausgerechnet ein privater Verein (unter Mitarbeit des Wiener Präsidenten Ablinger) so eine Stellungnahme herausgeben muss, ist mir ein Rätsel. Aber Wien ist nun mal Wien und neben ZV & Co. existieren offenbar noch mehrere lose Vereinigungen.

Inhaltlich hätte ich nicht viel an diesem Positionspapier auszusetzen. Insbesondere die dadurch dokumentierte Unterstützung der Universitäten, die finanziell und kapazitätsmässig stark unter Druck geraten sind, wurde auch schon in Innsbruck ausführlich diskutiert. Dass auch ein Absatz über die zukünftige Rolle der Frauen in technischen Berufen enthalten ist, spricht für Wien :)

Antrittsbesuch Landeshauptmann

Letzte Woche waren wir beim "Antrittsbesuch" im 6. Stock des Landhauses. Themen waren u.A. die Wohnbauförderung und die verbindliche Verknüpfung mit Wettbewerben, der bessere Einbezug der Architektenschaft bei berufsrelevanten Gesetzesänderungen, das Haftungsproblem des österreichischen Unikums der 30jährigen Nachhaftung und last not least die Problematik unseres Pensionssystems. Gerade beim letzten Punkt schien es uns wichtig, dass auch die politische Ebene darüber informiert ist, wenn uns auch bewusst ist, dass es keinesfalls ein Landesthema ist - namedropping ist die Devise: Je mehr Leute darüber Bescheid wissen, desto besser.

Das Gespräch war sehr professionell und auch positiv. Insbesondere die Thematik der Wettbewerbe im geförderten Bereich fiel (unserer bescheidenen Einschätzung nach) auf fruchtbaren Boden. Sausgruber zeigte sich in vielen Bereichen sehr informiert, lediglich bei Detailfragen zur Raumordnungsnovelle z.B. verwies er auf den zuständigen Landesrat Rüdisser (Termin auf Anfrage 10. März).

Bei der Frage nach der Einreichung durch Privatpersonen winkte er sofort ab - kleine Freiheiten sollten erhalten bleiben. Auch gut, wenigstens wissen wir, welches Thema wir derzeit nicht weiter verfolgen müssen.